Frästisch

Steckbrief

Baujahr: 2014
Material: Birke Multiplex
Materialkosten: EUR 600,-
Der Nutzwert einer Oberfräse steigt enorm, wenn man sie auch stationär betreiben kann. Der Frästisch entstand nach einer Bauanleitung von Guido Henn, veröffentlicht in der Zeitschrift Holzwerken. Ich fand an dem Bauvorschlag wenig zu verbessern, so dass ich ihn nahezu unverändert umgesetzt habe. Im Gegensatz zu einer früheren Version (z.B. aus Henns beliebten "Handbuch Oberfräse") ist die Arbeitsplatte mit HPL beschichtet, was die Oberfläche robuster und vor allem glatter macht. Die Kanten wurden größtenteils abgerundet, um unangenehme Stoßecken zu vermeiden.

Einige Modifikationen erforderte die von mir verwendete Bosch Oberfräse, die für stationären Betrieb offensichtlich nicht vorgesehen ist. So besitzt sie keine Arretierung für den Einschaltknopf, weshalb mit einem Kabelbinder nachgeholfen werden musste. Der für den handgeführten Betrieb sehr angenehme Feststellhebel erwies sich im Stationärbetrieb ebenfalls als hinderlich, da er normalerweise zurückfedert, wenn man ihn los lässt und eine Höhenverstellung dann nicht mehr möglich ist. Zum Glück kann man den Feststeller demontieren und die Andrückfeder entfernen. Ebenfalls entfernt wurde die Gleitplatte. Dadurch gewinnt man einige Millimeter der in dieser Betriebsart so wichtigen Fräshöhe. In diesem Fall lässt sich die Spannzange so weit nach oben bewegen, dass der Schlüssel beim Fräserwechsel komfortabel von oben angesetzt werden kann. Die Kordel im Vordergrund ist mit der Spannzangenarretierung der Fräsmaschine verbunden. So muss man zum Fräserwechsel nicht unter den Tisch greifen.

Insgesamt machen die Modifikationen einen häufigen Wechsel zwischen handgeführten und stationären Betrieb auch beim Hobbyeinsatz unpraktikabel, weshalb ich mich für den Erwerb einer zweiten Maschine entschieden habe.

Auch der Trick, einen Wagenheber zur Höheneinstellung zu verwenden, hat sich bewährt. Die Justierung ist präzise und schnell. Allerdings kann es passieren, dass sich die Höhe durch die Vibrationen der Oberfräse verstellt. Hier muss noch eine geeignete Arretierung entwickelt werden.


Es gibt in der Tat selten eine bequemere Form der Aufbewahrung als Schubladen. Aus Kostengründen wurden hier gemäß Guido Henns Bauvorschlag Rollenführungen mit Teilauszug verwendet. Der Preisunterschied zu Vollauszügen ließ bei neun Schubladen einfach keine Alternative zu.

Noch fehlt eine Nut zur Aufnahme eines Queranschlages. Ich habe mich noch nicht endgültig für eine Lösung entschieden. Ich tendiere zu einem Gehrungsanschlag von Incra (Miter Gauge), die aber eine spezielle (nicht metrische) T-Nut-Schiene erfordert. Auch eine Vorrichtung zum Stationärbetrieb eines Bandschleifers ist in Planung, sowie diverse Kleinigkeiten (Kabelhalterung, weitere Schubladeneinsätze). Eine weitere wesentliche Verbesserung wäre eine Absaugung unter dem Tisch, weil die obere beim Fräsen von Nuten nutzlos ist.